Selbst in Zeiten von Social Media und Mobile Marketing kann und darf der Effekt von traditionellen Werbespots nicht unterschätzt werden.
Diese Tatsache hat auch Jim Beam Deutschland erkannt und 2011 das erste Mal seit sieben Jahren wieder Fernsehwerbung geschaltet. Fraglich bleibt jedoch die Effektivität einer solchen TV-Kampagne. Hat der deutsche Marktführer im Whiskey-Segment wirklich einen derartigen Umschwung nötig? Die Antwort ist eindeutig: Ja!
Warum? Diese Frage lässt sich mit einem Blick auf den direkten Konkurrenten Jack Daniels beantworten, der schon seit langem wieder auf Werbung im deutschen Fernsehen setzt.
Jack Daniels zeigt gleich mehrere Spots, die in ansprechendem schwarz-weiß auf kreative Art und Weise eine Verbindung mit der Marke und ihrem Erfinder erzeugen. Man kann hier ein klares Konzept zur Glorifizierung der Marke und zur Abgrenzung von der Konkurrenz erkennen. Es ist unschwer zu sehen, dass es nicht nur um ein bloßes TV-Konzept geht, sondern viel mehr um die Erzeugung von Begeisterung am Gesamtkonstrukt Jack Daniels. Natürlich musste Jim Beam da nachziehen.
Betrachtet man die Spots der Whiskey-Hersteller im Vergleich wird schnell deutlich, dass Jim Beam eine rein auf hip und trendy getrimmte Werbung präsentiert, die keinerlei Markenpersönlichkeit ausstrahlt. Nichts lässt klar auf den Whiskey-Hersteller schließen, man hätte stattdessen ohne Probleme jedes andere alkoholische Getränk einblenden können. Niemand hätte den Unterschied gemerkt – es fehlt an jeglicher Innovation. Hier scheint die Frage angebracht, ob man als Marktführer nicht mehr Zeit in ein Konzept hätte stecken sollen, dass wirklich überzeugt.
Sicherlich wird auch diese Werbung die Markenbekanntheit steigern, im Vergleich zur Jack Daniels-Kampagne steht sie allerdings absolut hinten an. Da jedoch vermutlich Konkurrenzdruck der Auslöser zur neuen TV-Kampagne von Jim Beam war, erscheinen ein paar mehr Gedanken über die Ausrichtung des TV-Konzepts absolut angebracht.
Macht euch ein eigenes Bild, hier sind die Spots:
Jim Beam
Jack Daniels
Autor:
Marc Hakenkamp