Irgendwas mit Marketing II | MTP e.V.

Ich bin ein vorbildlicher Konsument, von Apple unterhalten, von Coca Cola und Starbucks getränkt, auf dem Nachhauseweg schaue ich hin und wieder bei den goldenen Bögen vorbei.

Woran liegt das eigentlich? Bei mir vielleicht an der Faszination für Marketing, also die „Vermarktung“ von Produkten und Dienstleistungen und die fortwährende Beschäftigung damit. Doch was ist „Marketing“ eigentlich in der Praxis und was kann man damit bitte machen, um – bitteschön – vernünftig und stetig Geld zu verdienen? Denn – ganz umsonst kann man ja kein vorbildlicher Konsument sein, soviel ist klar.

Da ist zunächst das Brand Management: Hier beschäftigt man sich mit dem Aufbau und der Pflege von Marken. Manche bezeichnen es als die Königsdisziplin des Marketings. Klar, es ist interessant, die Entwicklung einer Marke wie Coca Cola, Apple oder Starbucks mitzuprägen, den Kommunikationsmix zu gestalten und festzulegen, was zur Marke passt und was nicht. Schließlich beeinflusst man so das Leben von Millionen „vorbildlicher Konsumenten“. Aber, dabei muss man drei Sachverhalte berücksichtigen:

1. Es gibt nur wenige wirklich attraktive Weltmarken, diese Jobs sind also heiß begehrt, da selten und prestigeträchtig, 2. Man ist in seinem Gestaltungsspielraum eingeschränkt, da „Zukunft von Herkunft“ kommt (Odo Marquard), 3. Die besten Brand Manager ändern an „ihren“ Marken nicht viel, da eine Marke nur dann für Verlässlichkeit steht, wenn ihre Elemente eben auch verlässlich und damit konstant bleiben.

Als zweiter grosser Arbeitsbereich des Marketing kann das Produktmanagement bezeichnet werden. Der Product Manager ist dafür verantwortlich, dass immer neue Produkte in die Welt kommen und bestehende Produkte angepasst werden. Sein Gestaltungsspielraum ist recht groß und vor allem nur durch die Leistungsfähigkeiten des Unternehmens limitiert. Der Product Manager startet bei der Informationsgewinnung über den Markt, er entdeckt und überprüft Kundenbedürfnisse und passt die Produkte des Unternehmens den Bedürfnissen der Kunden an. Dabei hat er als Koordinationsfunktion natürlich viel mit der Produktionsabteilung einerseits, mit den Kunden und Kundenmanagern andererseits zu tun. Wie häufig bestehende Produkte angepasst werden müssen, hängt vom Markt ab. Ziel ist es, ein transparentes und attraktives Produktangebot des Unternehmens präsentieren zu können.

Die Aufgabe des Customer Management ist es die Kunden eines Unternehmens genau zu kennen und aus ihrem Verhalten Handlungen für das Unternehmen vorschlagen zu können. Genau genommen geht es dabei um die Kernfrage „Was würde mein Kunde wollen, wenn er wüsste, was er bräuchte?“ Hierbei geht es darum, die Potentiale bestehender Kunden besonders gut auszuschöpfen. Der beste Weg um das zu tun ist das sogenannte Cross- oder UpSelling. Eigentlich kennen wir das von Firmen wie Amazon: „Kunden, die dies Produkt gekauft haben, haben auch jenes Produkt gekauft.“ Oder anders gesagt: was passt zu wem. Grundlage dessen sind Vergleiche von Kundeninformationen, wie „Wer hat was wann gekauft“. Das dazu Daten vorliegen müssen und der Kunden- oder CRM Manager ein ausgeprägtes Faible für deartige Daten haben muss, braucht wohl nicht extra erwähnt werden.

Diese drei Aufgabenbereiche stellen sicher 80 % aller Stellen im modernen Marketing dar. Alle drei sind spannend, attraktiv und abwechslungsreich. Welcher Tätigkeitsbereich zu einem selbst passt, das sollte man bspw. über Praktika ausprobieren. Aber ansonsten kann man ja auch noch Markforscher, Unternehmensberater, Produktetester, Geschäftsführer oder Professor werden. Oder halt Konsument. Aber dann bitte ein vorbildlicher. 

Autor:

Prof. Dr. Nils Hafner

Prof. Dr. Nils Hafner ist internationaler Experte für den Aufbau profitabler Kundenbeziehungen. Er ist Professor an der Hochschule Luzern Schweiz und Alumnus der Studenteninitiative MTP. In seinem Blog „Hafner on CRM“ versucht er dem Thema seine interessanten, spannenden, skurrilen und lustigen Seiten abzugewinnen.

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