Digitalisierung – wo bleibst du, um zu retten was noch zu retten ist!?
Der Schrei nach Aufmerksamkeit, den der Fachverband für Außenwerbung (FAW) mit der Kampagne „Außenwerbung trifft. Jeden.“ ausgestoßen hat, hallt immer noch nach und eines wird immer eindeutiger: Außenwerbung ist langweilig. Langweilig, ungenau und vor allem eins: unflexibel. In einer Welt, in der sich alles bewegt, mit uns spricht oder in irgendeiner Weise mit uns agiert, vermag die klassische Außenwerbung nichts als auf der Stelle zu verharren. Denn wenn wir mal ehrlich sind, schaut man sich das Plakat auf der anderen Straßenseite noch nicht einmal gerne an, wenn man gelangweilt an der Haltestelle steht und auf seinen Bus wartet.
Umgeben von Mittelmäßigkeit
Und dann fragt man sich: Muss das sein?
Plakatdesigner und Außenwerber, warum seid ihr eurer Zeit so hinterher?
Und warum gibt es so wenig gute Lösungen für Out-Of-Home-Medien?
Denn im Zuge der Digitalisierung gibt es ein Meer an innovativen und attraktiven Lösungen, die die klassische Außenwerbung um ein Vielfaches aufwerten könnten.
Die Sprache ist von Hyposurface, Hologrammen, Augmented Reality, 3D Postern und Videoprojektionen. Schon 2011 hat „Invidis“ diese Trends vorgestellt, doch zwei Jahre später ist nicht viel davon in unserem Alltag angekommen. Denn es scheint fast so, als würde die Videoleinwand die Vorherrschaft in diesem Bereich für sich beanspruchen und andere Lösungen nicht zulassen.
Eine Frage des Geldes
Doch bringen bereits „simple“ Lösungen wie der Einsatz von Videoleinwänden, viele Vorteile mit sich. Nicht nur ist die digitale Werbung spannender als die klassische Außenwerbung, da neu und „unverbraucht“, auch ist sie wesentlich flexibler. Die digitalen Inhalte lassen sich schnell und zentral ändern sowie an die Tageszeit, Wetterlage und Zielgruppe anpassen. Ähnlich wie im TV-Bereich ist man in der Lage, verschiedene Zeitschienen einzuführen, die je nach Standort und Zeit anpassbar wären. Es wird also deutlich, dass die Gestaltungsmöglichkeiten der digitalen Werbung groß sind und viel Spielraum für kreative, aber auch effiziente Umsetzungen lassen.
Dazu kommt, dass der Großteil der Bevölkerung der digitalen Außenwerbung positiv gegenüber steht. Laut einer aktuellen Studie des FAW wird diese überwiegend als informativ (56%), innovativ (39%) und sympathisch (29%) wahrgenommen. Es steht also gut um die Zukunft dieses Segments und es bleibt abzuwarten, wie und vor allem wann die Werbetreibenden das vorhandene Potential auszuschöpfen wissen.
Nicht höher, weiter, schneller! Innovativer, kreativer, spannender!
Und doch bleibt die Frage offen:
Wollen wir das eigentlich? Überall umgeben sein von digitalen Bildern, Schriftzügen und Videos? Möglicherweise ist es gar nicht die Außenwerbung, die langweilig und nicht auf dem neusten Stand zu sein scheint, sondern es ist der Teil von uns, der sich an die unglaubliche Reizüberflutung gewöhnt hat und jetzt nach mehr (weniger?) lechzt.
Autorin:
Lisa Schnägelberger
GS Berlin
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