Wie das Smartphone jede ungenutzte Lebensminute füllt.
„Ein Smartphone [ˈsmɑːtˌfəʊn] ist ein Mobiltelefon, das mehr Computerfunktionalität und -konnektivität als ein herkömmliches fortschrittliches Mobiltelefon zur Verfügung stellt. Aktuelle Smartphones lassen sich meist über zusätzliche Programme (sogenannte Apps) vom Anwender individuell mit neuen Funktionen aufrüsten. Ein Smartphone kann auch als ein kleiner transportabler Computer (PDA) mit zusätzlicher Funktionalität eines Mobiltelefons verstanden werden.“[1]
Diese Definition findet man bei Wikipedia. Aber was bedeuten Smartphones eigentlich wirklich für uns?
9 Uhr morgens auf dem Weg in Richtung Hörsaal. Natürlich checke ich erst einmal, ob meine Freundin mir eine Nachricht bei WhatsApp geschickt hat, dass sie schon Plätze reserviert hat. Auch in der Vorlesung liegt das Smartphone immer griffbereit. So wie bei 80% meiner Kommilitonen. Kaum droht die Vorlesung in eine langweilige Schiene abzudriften, schnappen sich alle ihren kleinen mobilen Computer und checken ihre Mails oder schauen kurz bei Facebook vorbei. Den sperrigen Laptop braucht hier keiner mehr. Auch in der Pause zwischen den Vorlesungen sieht man in fast jeder Hand ein Smartphone aufblitzen.
Raucherpause war gestern!
Heute wird jede freie Minute genutzt, einen Blick auf den Bildschirm seines Handys zu erhaschen und die neusten Informationen zu erhalten.
Auch im Bus auf der Fahrt zur Uni oder dem Weg nach Hause ist das Smartphone omnipräsent. Wenn man nicht zusammen mit einer Freundin fährt, versucht man so schnell und lange wie möglich der Realität zu entfliehen. Nichts ist schlimmer, als im Bus Löcher in die Luft zu starren oder gar der Versuchung nachgeben zu müssen andere zu beobachten. Noch viel schlimmer ist es, mit Kommilitonen, die man flüchtig aus Kursen kennt, Small Talk über das Wetter und die Professoren zu führen. Dann doch lieber in die virtuelle Welt von Facebook flüchten und auschecken, was die Freunde aus der Heimat gerade so machen. Oder schnell die Abendplanung mit den Leuten, die vielleicht noch in der Uni sitzen, besprechen.
Eine weitere Nebenwirkung der Smartphone-Droge: Wir können nicht mehr auf Informationen warten; oder überhaupt ohne den ständigen Informationsfluss leben.
Wehe dem, der nicht innerhalb der ersten 5 Minuten auf dem neusten Stand ist, was Neuigkeiten aus Welt und Politik, Promis oder Fußballergebnisse angeht.
Wie haben wir das eigentlich ohne Internet und Smartphones überlebt?
Diese Frage stellen sich wahrscheinlich einige von uns. Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Das war alles auch nicht schlimm.
Aber jetzt ist die Technik nun einmal so weit und mobile Endgeräte und dazugehörige Flatrates, die es uns ermöglichen, rund um die Uhr über Handy und Internet erreichbar zu sein, sind mittlerweile auch für jedermann erschwinglich. Zurück? Daran ist doch heute nicht mehr zu denken. Ich erinnere mich noch, wie ich damals, als das Internet gerade in die Haushalte einzog, versucht habe, mich heimlich ins Internet einzuwählen, aber immer erwischt wurde, da unser Telefon dann blockiert war. Heute kann man ganz einfach unterm Tisch die neusten News checken und oft bekommt dies auch keiner mit.
Manchmal ist diese unbegrenzte Erreichbarkeit aber auch mehr Fluch als Segen. Für viele ist es schwer, es sich abzugewöhnen alle 5 Sekunden auf das Handy zu starren. Das kann ein Treffen mit Freunden oder ein Date schnell mal ruinieren.
Sollten wir uns nicht wieder ein bisschen mehr auf das Hier und Jetzt konzentrieren? Sollten wir nicht manchmal den Menschen, die uns gegenüber sitzen, mehr Aufmerksamkeit widmen?
Natürlich bietet die moderne Technik uns heute die Möglichkeit, mit vielen Leuten gleichzeitig an vielen verschiedenen Orten der Welt in Kontakt zu treten. Das können und wollen wir heute auch gar nicht mehr missen, weil alles viel mobiler geworden ist. Aber manchmal sollten wir uns doch lieber auf uns selbst und unsere direkte Umwelt konzentrieren. Denn am Ende zählt doch nur das, was man wirklich greifen kann. Was nützt mir eine Freundin in Amerika, die zwar alles von mir weiß und mit der ich auch wirklich über alles reden kann, die mich aber nicht mal in den Arm nehmen kann, wenn es mir schlecht geht. Dazu brauche ich einen Menschen aus Fleisch und Blut den ich auch sehen kann, wenn ich vorher nicht erst 16 Stunden Flug in Kauf nehmen muss.
Letztendlich werden mir wohl fast alle Leser zustimmen, wenn ich sage, dass der ständige Informationsfluss und die Möglichkeit immer und jederzeit Kontakt mit weit entfernten Freunden aufnehmen zu können, ein riesen Vorteil ist. Man sollte jedoch niemals die Nachteile unbeachtet lassen.
Dies ist der zweite Teil einer Serie über die Generation Y – passend zur Ausgabe 15. Weitere Artikel folgen innerhalb der nächsten Wochen. Viel Spaß beim Lesen!
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