Heute sagen wir Werbung. Früher sagte man Reklame. Aber warum ist das eigentlich so? Bis 1930 wurden „Werbung“ und „Reklame“ noch gleichbedeutend verwendet. Doch dann fing der Kommunikationsforscher Hans Domizlaff an, die Begriffe zu unterscheiden. Laut ihm sei die Reklame ein lauter „Marktschreier“ und die Werbung ein „würdiger Kaufherr“, d.h. Werbung stütze sich im Gegensatz zur Reklame auf strategische Methoden. Ab den 1950er Jahren war diese Unterscheidung auch bei Werbern angekommen, sodass der Begriff Reklame fast vergessen wurde. Trotzdem ist es nicht falsch, anstatt Werbung Reklame zu sagen. Das denkt sich auch der Radiosender „Eins Live“, der seine Werbeblöcke anstatt mit „Werbung“ mit dem Wort „Reklame“ ankündigt. Vielleicht erlebt die „Reklame“ also bald ihre Renaissance. Weil wir aufmerksamer zuhören, wenn es um Reklame geht und nicht – wie immer – nur um Werbung.
Über die Autorin:
Juliane Heffe
Juliane studiert Wirtschaftskommunikation an der HTW Berlin und leitet derzeit das Ressort Kommunikation in der Geschäftsstelle Berlin. Sie liest und schreibt leidenschaftlich gerne und möchte sich durch das Schreiben beim Mehrwert kreativ weiterentwickeln. Ihr Ziel ist es, die Leser mit ihren Artikeln zu unterhalten und über die kleinen und großen Dinge aus der Marketingwelt zu berichten.