In wenigen Tagen geht es für viele MTPler zur Geschäftsstellenversammlung in Köln. Unter dem Motto „Once upon a brand“ warten märchenhafte Tage rund um das Thema „Storytelling“ auf uns. Doch worum geht es eigentlich beim Storytelling?
Storytelling zählt zum Content Marketing, was übrigens zum Online-Marketing-Buzzword 2016 gekürt wurde. Und in Kombination mit einem weiteren Buzzword, dem Social Media Marketing, ist Storytelling wohl eine der führenden Marketingstrategien im digitalen Zeitalter.
Storytelling – Geschichten erzählen.
Soweit auf Deutsch.
Mit Geschichten, die Ausführungen könnten nicht unterschiedlicher sein, soll der Kunde an die Marke gebunden werden.
Durch Geschichten sollen Marken zum Leben erweckt werden. Fakten werden durch die Geschichte mit Gefühlen assoziiert, Kunden erfahren eine hohe emotionale Bindung zum Produkt und der Nutzen wird leichter aufgenommen.
Konsumenten bekommen die Möglichkeit, sich mit dem Produkt zu identifizieren, indem sie einen bestimmten Lifestyle beziehungsweise Emotionen vermittelt bekommen. Gutes Storytelling führt dazu, dass der Konsument eher Markenartikel als günstigere Alternativen kauft.
Genau dadurch wird auch klar, wieso Premiummarken Höchstumsätze erzielen, während faktisch die günstigere Alternative oftmals dasselbe bietet und die Hälfte kostet. Mit dem Produkt wird das Prestige gekauft, der Lebensstil, die Assoziation mit der Marke – die Story rund um Marke und Produkt.
Durch Storytelling kauft nicht mehr nur der Kopf, sondern vor allem das Herz.
Simon Sinek, amerikanischer Autor, Journalist und Unternehmensberater, hat es in seiner Präsentation „Wie große Führunsgpersönlichkeiten zum Handeln inspirieren“ (zwar ein etwas anderer Kontext, aber selbe Botschaft) perfekt auf den Punkt gebracht:
People don’t buy what you do, they buy why you do it.
Storytelling im digitalen Zeitalter
Doch natürlich gibt es Fernsehwerbespots und tolle Plakate an Bushaltestellen nicht erst seit gestern und damit ist das Storytelling auch keine neuartige Erfindung.
Das neue ist aber, dass nunmehr nicht nur die Firmen die „Story“ ihrer Produkte selbst erzählen, sondern diese auch durch ihre Umwelt in den sozialen Medien beeinflusst wird. Jede Bewertung, die ein Restaurant, ein neues Handy oder ein nie gesehenes, hippes Getränk auf Blogs und Bewertungsportalen erhält und vor allem von welcher Person sie diese erhält, prägt das Markenimage.
Vor allem durch das Influencer Marketing, bei dem gezielt bekannte Persönlichkeiten auf sozialen Netzwerken Produkttests etwa zu einem neuen Tee veröffentlichen oder eine bestimmte Markenjeans tragen, wird Storytelling durch Firmen genutzt. Jeder Blogger und jedes Bild hat seine eigene Story, die mit dem Image des Produkts verknüpft wird und vor allem junges Publikum zum Kauf anregen soll.
SEO durch Storytelling
Vor knapp 2 Wochen haben wir den ersten Artikel der Rubrik „Marketing ABC“ zum Thema SEO, SEA oder SEM veröffentlicht.
Wie bereits berichtet denken sich Unternehmen zur Umsatzsteigerung eine Keyword-Strategie aus – und auch da ist Storytelling der Schlüssel zum Erfolg.
Bis vor ein paar Jahren bestand die Herausforderung bei der SEO darin, bestimmte Stichpunkte möglichst oft auf der Homepage unterzubekommen, damit möglichst viele Menschen durch ihre Googlesuche auf der Seite des Unternehmens landen. Dass dies keine schönen Geschichten wurden, sondern Spam, war vorprogrammiert.
Doch auch Google hat inzwischen den Sinn für Schönes erkannt und dies in einen Algorithmus gepackt, sodass jetzt tolle, leidenschaftliche Produktstories vom Spam hervorgehoben werden, so die Absicht.
Die goldene Mitte ist also gefragt: Möglichst viele Keywords unterzubekommen ist die eine Sache, ein sinnvoller Text, den Google als wertvoll einstuft ist die nächste Herausforderung.
Und wenn einmal Interessenten durch die Suchmaschine auf der Seite des Unternehmens gelandet sind, ist Content in Form einer gelungenen, leidenschaftlichen Story ohnehin nur von Vorteil.
Storytelling am Beispiel Nivea
Mit seinem Spot „Danke Mama“ gibt Lamamba Hamburg für Beiersdorf/Nivea uns ein exzellentes Beipsiel für gelungenes Storytelling.
Erzählt wird aus der Perspektive eines kleinen Jungen, und weil der Kleine selbst noch zu jung zum Sprechen ist, schenkt uns NIVEA mit Kinderstimmchen Einblick in seine Gedanken, die sich ganz um die Beziehung zu seiner Mutter drehen.
Im Laufe des Spots wird zu keinem Moment die Marke Nivea erwähnt, sondern lediglich wird die Mutter mit ihrem Sohn auf rührende Art und Weise begleitet bis am Ende „NIVEA-Danke Mama“ eingeblendet wird.
Der Fokus liegt ganz auf der Botschaft, dass NIVEA Kinder und Eltern gleichermaßen versteht und ein Leben lang ihr Begleiter ist.
Übrigens begeistert der Spot nicht nur uns und viele Fernsehzuschauer, sondern auch über 4 Millionen Menschen auf YouTube.
Doch lasst euch besser selbst entzücken!
Mehr Infos zum Thema Storytelling findet ihr schon bald hier im MTP Magazin.
Ihr habt Ideen für die nächste Ausgabe zum Marketing ABC – schreibt es uns gerne in die Kommentare!
Autorin:
Louise Engel
GS Stuttgart