Die Buzzwords KI, Big Data und Robotic
treffen wir in der Wirtschaft heutzutage ziemlich häufig an. Doch was genau hat es damit auf sich?! – Mit diesen und vielen weiteren Themen beschäftigten sich am 26. und 27. September Geschäftsführer, Start-ups, Vorstände, Politik und Presse auf dem Digital Transformation Summit im Microsoft Atrium in Berlin unter der Moderation von Léa Steinacker und Daniel Rettig von der Wirtschaftswoche. In jeweils 20-minütigen Vorträgen und Arbeitsphasen brachten die verschiedensten Speaker uns die digitalisierte Welt in den unterschiedlichsten Branchen näher.
Den Anfang machte am ersten Tagungstag unser Nationaler Förderer Nestlé Deutschland AG mit Tina Beuchler (Digital & Media Director), die die Veränderungen und Trends in Deutschlands Ess- und Kochkultur dargestellt hat. Die daraus resultierende digitale Transformationsstrategie hört unter anderem auf den Namen „Kim“, den neuen MAGGI Chatbot. Außerdem setzt Nestlé mit dem Digital Accelaration Team (DAT) vor allem auf Reverse Mentoring, wobei junge Menschen dem Management Tipps und Trends der digitalen Welt näherbringen.
Daraufhin stellte Dr. Michael Freytag, Vorstandsvorsitzender der Schufa Holding AG, zum 90-jährigen Bestehen in seinem Vortrag „Vertrauen schaffen in der digitalen Welt“ die Kombination von new and old economy vor, auf die die Schufa setzt, wenn es um ihre Kunden und die Bekämpfung der Cyber-Kriminalität geht. Dabei ging er auch auf das neue, EU-weite Datenschutzgesetz ein und inwiefern es die Digitalisierung beeinflussen wird. Auch MTP wird diese Herausforderung erreichen, sodass wir uns schon jetzt für die neue Gesetzgebung im Mai 2018 vorarbeiten werden.
Die ABB AG, eines der führenden Technologieunternehmen aus dem Energiesektor, stellte in einem interaktiven Vortrag mit Live-Voting das Thema „Changing Opinions: Robots everywhere? Von der Gebäude- bis hin zu Industrieautomatisierung“ vor. Vorstandsvorsitzender Hans-Georg Krabbe versucht eine Balance zu schaffen und die Mitarbeiter im Thema Digitalisierung und Robotics mitzunehmen. Mit dem Kunden gemeinsam lernen und experimentieren, um ihn dann über Digitalisierung entscheiden zu lassen – eine, gerade für ein etabliertes Unternehmen, gewagte und interessante These. Dabei stellte er noch den Unterschied von Automatisierung, bei der es um die Senkung der Lohnstückkosten geht, und der Digitalisierung, bei der es um die Verringerung der Netzwerk- und Prozesskosten handle, in den Vordergrund und sieht die Digitalisierung als Chance, sich besser in der Gesellschaft zu positionieren.
Durch einen zuvor durch Live-Voting gewonnen Pitch, durfte das Start-up leapsome mit seiner Geschäftsführerin Jenny von Podewils ihr Unternehmen und ihre Innovation in dem Bereich HR vorstellen. Das Start-up garantiert eine erfolgreiche Feedback- und Lernkultur und fördert kontinuierliches Lernen und agiles Arbeiten durch Peer Feedback. Es ermöglicht diversen Unternehmen eine erfolgreiche digitale Transformation und eine persönliche Entwicklung auf Basis seiner Mitarbeiter und bindet in dieser Beziehung digitale Talente.
Prof. Dr. Kai Höhmann hat als Geschäftsführer von der TÜV Rheinland Consulting GmbH und der TÜV Rheinland Personal GmbH besonderes Interesse an der Optimierung der Datennutzung. In seinem Vortrag „Digitalisierung gestalten – Erfolgsfaktor Daten“ stellte er die Herausforderungen und Kompetenzen des Unternehmens vor. Der Fokus lag klar auf Big Data und der digitalen Transformation von Unternehmensprozessen und Geschäftsmodellen, die der TÜV bei anderen Unternehmen unterstützt. Die digitale Transformation funktioniert in den Augen des TÜV Rheinland nicht ohne Big Data und den damit einhergehenden ersten Schritten des Datensammelns und -verstehens. Daraus resultierend müssen die Daten innerhalb von Data Science und Deep Dive mit Machine Learning und Artificial Intelligence genutzt werden. Dahingehend soll ein Konzept zur Umsetzung der digitalen Transformation erstellt und umgesetzt werden, sodass Daten richtig genutzt werden.
Neue Disziplinen – neue Arbeitsplätze
Futurist bei der Daimler AG: Einen eher außergewöhnlichen Jobtitel trägt Alexander Mankowsky. Er hat in seinem Vortrag zum Thema „Human Agency: Handlungsfähigkeit in der digitalen Transformation“ die Problematiken von Innovationen näher spezifiziert. Denn technologische und kulturelle Innovationen müssen synchron laufen, andernfalls werden sie trotz der Offenheit einiger nicht durchführbar sein. Besonders das Design neuer Produkte ist wichtig, da es ansonsten zu falschen Interpretationen und Ablehnung von Innovationen kommen kann. Dieser Aspekt ist in der Anwendung von Robotics wichtig, da diese Technologie immer mehr an Anwendungsmöglichkeiten gewinnt, dem jedoch der Mensch gegenüber sehr kritisch steht.
Zum Thema Organisationen und deren Struktur hat der Associate Director der PLATINION GmbH Sebastian Ley berichtet. In seinem Vortrag „Let The Elephant Dance – Agile Prinzipien in großen Projekten und Organisationen“ wurde die Wichtigkeit der agilen Prinzipien hervorgehoben, da diese in der digitalen Ära dazu da sind, dass Veränderungen zum Vorteil ausgenutzt werden können. Der Stellenwert von IT ist seit Jahren im Wandel, wird als das Geschäft in der Digitalisierung angesehen und als „IT-enabled Business“ bezeichnet. Außerdem bezeichnet Sebastian Ley die cross-funktionalen Teams als das Herz einer agilen Organisation, welches eher aus Generalisten als aus Spezialisten bestehe, welches Ende-zu-Ende-Verantwortung für einen Prozess übernimmt, aus maximal 10 Teammitgliedern besteht und sich selbst organisiert und optimiert – wobei Iterationen und Timeboxing dann auch im Zentrum eines agilen Vorgehensmodells bestehen. Letztendlich zeige das agile Vorgehensmodell einen erwiesenen positiven Wertbeitrag in puncto Risiko, Sichtbarkeit, Anpassungsfähigkeit und Geschäftsnutzen.
In einem Impulstalk mit dem 24-jährigen Profi-Pokerspieler und Unternehmensgründer Fedor Holz verdeutlichte dieser „Wie man unter Druck die richtigen Entscheidungen trifft“. Im Gespräch hat Fedor Holz seinen Werdegang als Pokerspieler dargestellt und wie er zum Multimillionär wurde. Dadurch war er in der Lage, seine App „Primed Mind“ ins Leben zu rufen, welche sich an Menschen richtet, die an ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Konzentration arbeiten wollen. Sie bietet eine Art Mental Coaching, bei der es darum geht, dass Menschen ihrer Leidenschaft nachgehen und dadurch erfolgreich werden können.
Zum Abschluss des ersten Tages wurde der Neumacher-Preis von Prof. Dr. Miriam Meckel, der Herausgeberin der Wirtschaftswoche, vergeben. Der Preis ging an die beiden Abiturienten Pascal Lindemann und Dominic Libanio von LIME Medical, die mit HERAX, einem smarten Gerät zur robotergestützten Hand- und Fingertherapie, die Reha für viele Patienten erleichtern. Danach gab es einen Auftritt der The Voice Finalistin Kim Sanders und ein kleines Get-Together.
Mehr zum Digital Transformation Summit gibt es in Part 2!