Ein Entwicklungsland auf dem Aufmarsch
„Wer das Lächeln sucht, wird es in Burma finden.“
Kaum ein Satz könnte Myanmar, ehemalig Burma genannt, besser beschreiben. Jeder Myanmarreisende schwärmt von der Herzlichkeit seiner Bewohner, die noch fest in ihren buddhistischen Traditionen verwurzelt sind, den sagenhaften Sehenswürdigkeiten ehemaliger Königsstädte, von traumhaften Stränden und immergrünen Berglandschaften. Aufgrund der jahrzehntelangen Isolation hat sich das Land den Charme vergangener Zeiten größtenteils bewahren können und ist so ursprünglich wie wohl kein zweites Land in Asien.
Der Wirtschaftsboom
Seit der Öffnung der Grenzen im Jahre 2011 rückt Myanmar immer mehr in den globalen Blickpunkt, was ein starkes Wachstum der Wirtschaft zur Folge hat. Immer mehr multinationale Unternehmen sehen Myanmar als Ihre Chance, den noch kaum erschlossenen Markt zu erobern.
Eine der größten Entwicklungen für die burmesische Bevölkerung stellte das Smartphone und das Internet dar. Vor 8 Jahren kostete eine Sim-Karte noch um die 5000$ und war somit praktisch unbezahlbar. Heute, nachdem globale Player wie „Oredoo“ oder „Telenor“ den Markt betreten haben, sank der Preis auf nur noch einen Dollar. Diese Ausweitung des Telekommunikationssektors stellt einen neuen Vertriebskanal dar und ersetzte somit größtenteils den traditionellen Televisionssektor.
Mit dem Smartphone und dem Internet stürmte auch Facebook den Markt, welches heutzutage das Hauptkommunikationsmittel auf Social Media darstellt und die Reichweite von TV, zumindest was die jüngeren Generationen angeht, weit überstiegen hat.
Große Marken wie Coca-Cola, Heineken, Unilever oder KFC waren die ersten, die sich auf dem burmesischen Markt bereits etablieren konnten, was gleichzeitig eine große Konkurrenz für die regionalen Unternehmen darstellt. Das beste Beispiel hierfür ist die Branche der Bierbrauerei. Die Ankunft von Carlsberg und Heineken, der dritt- und viertgrößten Brauereien der Welt, bedroht das lokal gebraute Myanmar-Bier und wird dadurch seine marktbeherrschende Stellung von 80% wahrscheinlich schon in naher Zukunft nicht mehr halten können.
Do´s and Dont´s des Marketing’s in Myanmar
Auch heute spielt Religion in Myanmar eine entscheidende Rolle – ca. 88% der Bevölkerung ist buddhistisch und das tägliche Leben wird ganz nach den Sitten dieses Glaubens ausgerichtet – überall trifft man auf Mönche in ihren typischen, orangefarbenen Roben. Goldene Pagoden und unzählige Buddhas, welche mit Schichten von Blattgold überzogen werden, zieren jede Straßenecke. Aus diesem Grund ist das die Verwendung von Mönchen für jegliche Zwecke der Werbung mit absoluter Vorsicht zu genießen, wohingegen die Darstellung von Pagoden erlaubt ist.
Desweiteren ist beim Marketing auch die Hierarchie der Geschlechter unbedingt zu beachten. Traditionsgemäß wird eine Frau eher selten über das männliche Geschlecht gestellt.
Auch das Thema der Farbwahl sollte gut durchdacht werden. Die Verwendung von Schwarz ist eher ungünstig, dafür steht Rot jedoch für Tapferkeit, Gelb vermittelt Glück und Wohlstand. In den letzten 12 Jahren haben politische Parteien diese Farben zu ihrem Vorteil genutzt – Werbetreibende sollten das bei Ihren Kampagnen auch beachten.
Autorin:
Olivia Jaron
Quellen:
http://mandmglobal.com/marketing-in-myanmar-opportunity-in-a-nation-hungry-for-growth/