In unserer neuesten Podcast-Folge interviewen wir Philipp Westermeyer, den Gründer der Online Marketing Rockstars. Philipp startete OMR als Konferenz und hat es mittlerweile zu einem digitalen Medienunternehmen aufgebaut. Das OMR Festival – ein Kongress für Digitales Marketing und Technologie – bezeichnet er selbst als „Eventmarketing next level“. Wir haben uns in diesem Zusammenhang den Einfluss der Digitalisierung auf das Eventmarketing in jüngster Zeit etwas genauer angesehen.
Offline ist nicht tot, zumindest nicht, wenn es dabei um digitale Themen geht. Die Besucherzahlen der deutschen Digitalkongresse zeigen eindrucksvoll, wie die Synthese von Online und Offline auf Events funktionieren kann. Sie zeigen aber leider auch, was geschieht, wenn man diesen Zug verpasst. Die Digital Marketing Expo & Conference (Dmexco) hatte 2018 rund 41.000 Fachbesucher¹, das OMR Festival erreichte ähnliche Zahlen und konnte sich damit im Vergleich zum Vorjahr um über 50% steigern². Die Veranstaltungen befassen sich mit digitalen Themen und besonders wichtig: Leben sie dabei in der Umsetzung zum Beispiel durch Einbeziehung sozialer Medien oder der Live-Generierung von digitalen Inhalten.
Reine Offline-Veranstaltungen erreichen dagegen nicht mehr die gewünschten Teilnehmerzahlen. Das tragische Exempel dieser Entwicklung wurde im letzten Jahr an der CeBIT statuiert, die trotz des dauerhaft aktuellen Technik-Themas mit ihrer Struktur nicht überzeugen konnte. Dass die Besucher mittlerweile mehr als eine einfache Messe von einem Event erwarten, haben die Veranstalter scheinbar zu spät bemerkt und konnten die stark sinkenden Besucherzahlen auch trotz der Umstrukturierungsversuche 2018 nicht mehr aufhalten.
Ein Event zunehmend auf Social Media Plattformen auszugestalten ist dabei nur der offensichtliche Schritt der zunehmenden Digitalisierung. Das Verbreiten und Teilen von Events auf Facebook, Instagram und Co. ist heutzutage nichts Neues mehr. Somit kann im Vorfeld besonders über organische Reichweite eine größere Streuung und über bezahlte Reichweite eine fokussierte Zielgruppenansprache erreicht werden, insgesamt resultierend in vergrößerter Reichweite in den vorhandenen sowie neuen Kundenschichten. Auch das Event an sich wird mit Fotos und Berichten auf Social Media von Besuchern und Veranstalter begleitet, wobei diese Echtzeit-Dokumentation auch während des Events selbst schon genutzt und in den Mittelpunkt gestellt werden kann – so werden zum Beispiel auf Messen öffentliche Social Media-Walls aufgestellt, auf denen alle geposteten Beiträge erscheinen. Auch im Nachgang sind eine Verarbeitung und Zusammenfassung auf den crossmedialen Kanälen sinnvoll, denn das Event soll „digital weiterleben“ und auch nach Abschluss der eigentlichen Veranstaltung zum Austausch anregen, und dabei sowohl Besucher als auch Unbeteiligte mit einbeziehen bzw. Aufmerksamkeit wecken.
Der nächste Schritt ist allerdings ein viel Größerer: Die Vernetzung und Digitalisierung des Events an sich. Laut Philipp wird es in Zukunft einen weiteren Wandel geben und es werden durch eine Verknüpfung von online- und offline-Welten neue Formate an Fachmedien entstehen. So wird zum Beispiel ein rein mediales Produkt, wie eine im Magazin veröffentlichte Studie, mit einem Seminartag ergänzt, an dem das entsprechende Thema weiter bearbeitet werden kann.
Eine Möglichkeit das Digitale mit dem Analogen zu verknüpfen, ist zum Beispiel eine Podcast -Live-Veranstaltung. Der OMR Podcast startet solche Events regelmäßig, so konnte man im Januar 2019 zum Beispiel live dem Podcast-Interview mit Florian Gschwandtner (CEO und Mitgründer der Fitness App runtastic) folgen. Das Ziel dieser hybriden Veranstaltung ist es die „Kontaktintensität von Live-Kommunikation mit der Kontaktreichweite digitaler Kommunikation“³ zusammen zu bringen. Den Besuchern soll hier die Möglichkeit gegeben werden bei den spannenden Einblicken direkt vor Ort zu sein, Fragen zu stellen und untereinander zu netzwerken. Auch das Online-Magazin „Mit Vergnügen“, welches ebenfalls einen eigenen Podcast betreibt, hat 2018 erstmals mit seinem „Podcast Fest“ ein ähnliches Event auf die Beine gestellt. Hier wurden an einem Tag gleich mehrere Podcasts live aufgenommen, welche von weiteren Programmpunkten wie Live-Musik und Tanzparty abgerundet wurden. Die Idee dahinter war, dem immer populärer werdenden Medium Podcast „ein eigenes Fest zu widmen“.
Wir sind gespannt, was dieser Trend in Zukunft noch mit sich bringen wird. Die Möglichkeiten scheinen riesig und das Potential ist im Moment nur zu sehr kleinen Teilen ausgeschöpft.
Wenn ihr mehr zur Erfolgsgeschichte von Philipp Westermeyer und seinen Einblicken in andere digitale Themen erfahren wollt, hört doch in unsere neueste MARKETEA Podcast Folge mit ihm rein.
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Autorin:
Diana Leipoldt
GS Nürnberg
Quellen:
¹ https://www.marketing-boerse.de/News/details/1837-Gestiegene-Besucherzahlen-auf-der-DMEXCO-2018/149793
² https://omr.com/festival/wp-content/uploads/sites/8/PM_OMR18.pdf
³ https://www.springerprofessional.de/eventmarketing/onlinemarketing/events-zwischen-digitaler-und-analoger-kommunikation/16271186
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Sehr guter Artikel!
Vielen Dank!