Digitale Transformation ist ein aktuelles Thema bei vielen Unternehmen. Eine Möglichkeit, seine analogen Produkte mit der digitalen Welt zu verbinden, ist der Gebrauch von Augmented Reality (AR) – dabei wird die Realität um virtuelle Elemente ergänzt. Einen Überblick zum Thema erhaltet ihr auch in einem unserer früheren Magazinbeiträge.
Laut einer aktuellen YouGov-Umfrage haben bereits etwa 25 Millionen Deutsche von AR gehört und 17,4 Millionen könnten sich vorstellen AR in Zukunft auszuprobieren – es ist also eine hohe Bereitschaft da, diesen Technologietrend auszuprobieren. Nach dem Pokémon-Go-Hype vor einigen Jahren ist AR zumindest im Gaming-Bereich fast jedem bekannt – dabei gibt es unzählige Möglichkeiten des Einsatzes, bei dem sich immer die Frage nach dem Mehrwert für den Kunden stellt.
Dabei ist die AR-Technologie auch für kleine oder mittelständische Unternehmen interessant, da es mittlerweile viele AR-Apps gibt und die technische Voraussetzung eines Smartphones ein Großteil der Bevölkerung hier in Deutschland hat – und somit die Barrieren und Kosten zur Nutzung von mobiler AR niedrig sind.
Einsatzmöglichkeiten von AR sind beispielsweise:
- im Social Media Bereich (z.B. Foto Filter und Spiele)
- im E-Commerce (z.B. 3D Projektionen von Objekten, virtuelle Anproben)
- bei Events (z.B. AR Pop Up Shops, Virtuelle Touren)
- im stationären Handel (z.B. Echtzeitinformationen, Produkterklärungen)
Für den stationären Handel hat beispielsweise Henkel Beauty Care das Programm Choicify entwickelt, welches aktuell in dm-Drogeriemärkten getestet wird. Im dm-Online-Shop oder auf der Website von Choicify kann der Kunde das Tool zur Haarfarbenberatung nutzen – wenn der Kunde im Regal die Farbe seiner Wahl entdeckt hat, kann er über einen QR-Code oder einen NFC-Chip das Programm aufrufen und es lässt sich mit wenigen Klicks auf das Programm zugreifen – ohne zusätzlich eine spezielle App herunterzuladen. Ein AR-basierter live-Farbspiegel projiziert die Wunschhaarfarbe auf das eigene Haar, sodass der Kunde ein verbessertes Kauferlebnis mitnimmt. Der Nutzer erhält außerdem auch Produktvorschläge und kann diese direkt kaufen. Nebenbei unterstützen solche Anwendungen auch das datengetriebene Marketing, da das Unternehmen aus den anonymisierten Nutzerdaten einen Einblick in den Entscheidungsprozess der Nutzer erhält. Dabei bietet das AR-Tool eine Ergänzung zur Produktberatung am Regal und wird dem heutzutage häufigem Verhalten gerecht, dass viele sich vor dem Kauf ausführlich online informieren.
In Einkaufszentren gibt es außerdem mittlerweile einige Läden, die ihre Umkleidekabinen mit AR-Tools ausgestattet haben: Kleidung muss nicht mehr anprobiert werden, Vorteile von Onlineshops und stationärem Handel können durch AR vereint werden – beispielsweise kann auch die Suchfunktion von Onlineshops auf die Filiale ausgedehnt werden, sodass Suchzeit gespart wird und der Kunde einen besseren Überblick über das Gesamtangebot erhält. Durch die Anwendung von AR bietet sich ein verbessertes Produkterlebnis für den Kunden – und für die Unternehmen bieten sich neue Möglichkeiten ihr Storytelling auf ein neues Level zu bringen.
Autorin:
Xenia Zhang
GS Köln
Quellen:
https://www.horizont.net/marketing/nachrichten/digitale-transformation-wie-dm-und-henkel-augmented-reality-ans-regal-bringen-173881
https://www.roqqio.com/magazin/technologie/die-zukunft-im-blick-augmented-reality-im-handel
https://www.virtualreality1.de/augmented-reality-unternehmen-2019/