Was ist Fair Fashion?
Angefangen bei Lebensmitteln, zeigen sich die Aspekte der Nachhaltigkeit und Fairness nun auch verstärkt in der Textil- und Modebranche.
Der Begriff „Fair Fashion“ gelangt derzeit in aller Munde und steht für die Verwendung von umweltfreundlichen Materialien, fairen Lohn für faire Arbeit sowie die Minimierung des ökologischen Fußabdruckes. Fair bedeutet in diesem Fall auch Menschenrechte nicht zu verletzen, Kinderarbeit zu unterbinden und würdige Arbeitsbedingungen für die Arbeiter zu schaffen.
Damit soll der allgemeine Textilkonsum verringert werden und gleichzeitig ein aktives Konsumbewusstsein geschaffen werden. Insbesondere bei den Rohmaterialien stehen Qualität und Nachhaltigkeit an erster Stelle. Speziell durch die Verwendung von Bio-Baumwolle, welche frei von Pestiziden und Genmanipulation angebaut wird, Modal und anderen natürlichen Rohfasern, wie Hanf, soll die Umwelt geschont werden.
Qualität lautet die Devise.
Um die Hochwertigkeit sicher zu stellen, existieren diverse Qualitätssiegel. Hier sind beispielsweise Fairtrade Certified Cotton (Mindestpreise für Baumwolle) und Fairwear Foundation (angemessener Lohn für Produktionsarbeiter) zu nennen.
Darüber hinaus kann man aber auch als einfacher Verbraucher die genannten Prinzipien unterstützen ohne mehr Geld ausgeben zu müssen.
Durch einen Besuch im Second-Hand-Laden kann man sowohl günstig neue alte Kleidung erwerben als auch anderen Käufern mit eigener nicht mehr gebrauchten Kleidung etwas Gutes tun.
Die Marketing-Strategie hinter Fair Fashion
Fair-Trade-Produkte bieten aktuell und insbesondere in der Zukunft sehr viel Potential im Online-Handel. Beispielsweise Amazon hat schon eine eigene Kategorie mit dem Namen „Bio & Fairtrade“ eingeführt. Darüber hinaus bietet der Online-Shop Avocadostore eine Plattform für diverse Anbieter im Fair Trade Bereich.
Als bevorzugte Marketingstrategie gilt in diesem Bereich das „Storytelling“. Dadurch soll nicht nur Transparenz des Herstellungsprozesses geschaffen werden, sondern auch eine „authentische Kommunikation“ vorherrschen.
Geschichten gelten als „soziale Währung der Welt“ und sollen dem Verbraucher Ehrlichkeit entgegenbringen, die dennoch in eine Geschichte mit Happy End verpackt ist. Um darauf aufmerksam zu machen, dass nicht alles Gold ist was glänzt, wurde zur Berliner Fashion Week 2018 eine Demo gestartet, die den Nachhaltigkeitsgedanken der Fair Fashion zu besonderem Ausdruck brachte.
Das Konsumbewusstsein für nachhaltige und fair produzierte Mode wird in Zukunft immer mehr in den Vordergrund rücken und zu einem unumgänglichen Thema der Textilindustrie werden. Was heute noch als Luxusgut gilt, kann schon bald auf jeder Kleiderstange hängen, ganz egal ob zweite Hand oder Bio-Baumwolle.
Autoren:
Annika Groth und Maite Helms
GS Leipzig