Lars Usling ist seit 2012 Mitglied bei MTP. Seine Anfänge machte er in der GS Paderborn, wo er 2013 zur Ressortleitung Beratung und Veranstaltungen gewählt wurde. Eineinhalb Jahre später folgten die Wahl in den regionalen Vorstand und viele weitere Projekte auf regionaler sowie nationaler Ebene. Heute ist Lars MTP-Alumnus und engagiert sich im Verein als Trainer für Akquise, Verhandlung und Vorstände. Beruflich ist Lars Geschäftsführer des Tech-Start-ups „Virtual Analytics GbR“, welches er 2018 zusammen mit seinem ehemaligen Kommilitonen Andre Timofeev gründete.
Ich mag zukunftsorientiert arbeiten, da brauche ich keine Menschen, die am Faxgerät festhalten.“
Marius: Hallo Lars! Freut mich, dass du dir die Zeit nimmst, mit mir über dich und MTP zu quatschen.
Lars: Wenn ich es unterbringen kann, helfe ich Nachwuchs-MTPlern immer gerne. Ich hab das Ganze schließlich auch irgendwann mal durch machen müssen. Wie bist du auf mich gekommen? Wurdest du vor mir vorgewarnt?
Marius: Ich bin noch nicht so lange bei MTP aktiv, aber tatsächlich hast du auf meinem Infoabend einen Vortrag gehalten, also habe ich schon ein, zwei von deinen Geschichten gehört…
Lars: Geschichten kann ich wirklich tausende erzählen! (lacht) Aber du hast mit Sicherheit auch etwas vorbereitet, dass du durchgehen möchtest.
Marius: Ich habe herausgefunden, dass du selbstständig bist und der Sitz deiner Firma hier in Paderborn ist. Als wir im Vorfeld telefoniert haben, warst du unterwegs und gerade kommst du aus München zurück. Kurz gefragt: Warum Paderborn?
Lars: Ich habe hier in Paderborn studiert und habe auch während des Studiums meinen Mitgründer kennen gelernt. Der einfachste Grund ist also, dass wir beide hier gewohnt haben. Dazu kommt, dass ich während meines Studiums schon viele Kontakte in der Gegend sammeln konnte und sich das Umfeld so angeboten hat.
Ich musste einfach etwas nicht-theoretisches machen.“
Marius: Direkt nach dem Studium ein Unternehmen gründen – für viele Leute klingt das beängstigend. Trotzdem hast du den Schritt gewagt…
Lars: Ich habe nach dem Studium noch sechs Monate an der Universität gearbeitet und hatte dort sogar die Zusage für eine Doktorarbeit, aber ich habe gemerkt, dass ich aus dem ganzen Unialltag raus muss.
Marius: Was bedeutet „raus müssen“ für dich? Was hat dich an der Universität gestört, sodass du nach der Arbeit am Lehrstuhl etwas Eigenes machen wolltest?
Lars: Ich habe dort nicht die Perspektive gesehen, die ich mir vorgestellt habe. Ein Doktor hätte für mich noch einmal mindestens drei weitere Jahre trockene Forschung bedeutet. Ich hatte sogar ein Angebot in Stuttgart, aber ich musste einfach etwas nicht-theoretisches machen.
Marius: Etwas Praktisches hättest du auch in einem Unternehmen machen können. Wie kam es zu der Idee einer eigenen Firma?
Lars: Dass ich nicht in einem Großkonzern arbeiten möchte, habe ich während der Zeit zwischen Studium und Gründung gelernt. Ich bin als Trainer durch verschiedenste Unternehmen gegangen und habe festgestellt, dass mir das meistens viel zu träge ist. Ich mag zukunftsorientiert arbeiten, da brauche ich keine Menschen die am Faxgerät festhalten.
Lars‘ MTP-Karriere
Marius: Die Selbstständigkeit scheint wirklich gut zu funktionieren. Inwiefern konnte dich MTP darauf vorbereiten?
Lars: Die Arbeit im Verein hat mir auf jeden Fall weitergeholfen. Vor allem meine Zeit in Vorstandsämtern und die GSV-Planung waren zwar sehr anstrengend, aber mindestens genauso lehrreich.
Marius: Was hast du denn am meisten während deiner Zeit als MTPler mitgenommen, welche Fähigkeiten wurden dabei besonders beansprucht?
Lars: Ich denke Hard Skills wie das Texten, Designen und im speziellen Software-Tools lernt man bei MTP nur bedingt. Vielmehr lernt man in einem Team zu funktionieren und wie Unternehmenshierarchien funktionieren.
Marius: Warum genau wie ein Unternehmens funktioniert?
Lars: Im Grunde genommen ist MTP auch nichts anderes als ein einfacheres Unternehmen. Bei den BuV’lern versteht das noch jeder recht einfach, da sie für den Vertrieb zuständig sind und somit die klassischen Vertriebler repräsentieren. Aber auch andere Unternehmensorgane sind bei MTP da: Die Vossis übernehmen die Aufgaben der Geschäftsführung und des Controllings und du als Kommi bist quasi die Marketingabteilung.
Bei MTP können die Leute quasi „schwimmen“ lernen.“
Marius: MTP als kleines Unternehmen – welche Vorteile siehst du darin, in dieser Art eines Unternehmens seine Karriere zu beginnen?
Lars: Viele Studenten haben kaum bis gar keine Praxiserfahrung und seit der Bologna-Reform ist das noch viel schlimmer geworden. Bei MTP können die Leute quasi „schwimmen“ lernen. Wir bewegen uns in einem recht sicheren Umfeld und die Mitglieder können testen was ihnen liegt und gefällt.
Marius: Wir haben jedes Jahr viele neue Interessenten aus verschiedensten Studienbereichen, Semestern und auch Lebenssituationen. Was würdest du diesen Leuten mit auf den Weg geben, um die MTP-Zeit bestmöglich nutzen zu können?
Lars: Das was viele nicht sehen oder sehen wollen ist, dass MTP dir nicht automatisch alle diese Fähigkeiten beibringt. Es bietet dir immer nur eine Plattform und viele, viele Chancen, die der einzelne aber immer noch selbst ergreifen muss. Ich sehe es häufig, dass der Vorstand die Leute quasi anflehen muss Aufgaben anzugehen, aber alle diese Aufgaben sind irgendwo auch Chancen etwas Neues, Wichtiges für das spätere Leben zu lernen. Wer das nicht sieht, wird auch von MTP nicht viel profitieren können. Wir bieten lediglich eine gute Basis für jeden, der zu uns kommt.
Marius: Das können wir so als gutes Schlusswort stehen lassen. Vielen Dank für deine Zeit und das, was du unseren Interessenten und Mitgliedern mit auf den Weg gibst!
Autoren:
Anne Heitmann
GS Paderborn
Marius Bonati
GS Paderborn