Vorab kurz ein paar Infos zu mir: Ich bin Christian, 21 Jahre alt und studiere mittlerweile im fünften Bachelorsemester Visuelle Kommunikation an der Bauhaus-Universität in Weimar. Mitglied bei MTP bin ich schon seit 2016 und im Wintersemester 2019/2020 erstmals Ressortleiter Kommunikation in Erfurt.
In diesem Beitrag möchte ich euch einen kleinen Einblick in meinen Alltag und besonders mein Studium geben. Werbung, Konzepte und Designs brauchen einen guten Marketingplan und umgekehrt. Aber genug von der Theorie, kommen wir zum praktischen Einblick in meinen Studiengang.
Studieren an der Bauhaus-Uni – Eine historische Atmosphäre
Mein Studium der Visuellen Kommunikation in Weimar ist ein Projektstudium. Das bedeutet, es wird ein etwas anderes Konzept des Lernens angewendet als es normalerweise an deutschen Universitäten üblich ist. Unsere wöchentlichen Veranstaltungen werden sehr gering gehalten und dienen oft nur dazu, sich Feedback und Ratschläge von den Professoren und künstlerischen Mitarbeitern einzuholen. Aufgrund der geringen Anwesenheitsstunden muss man sich seine Arbeitszeiten selbst festlegen und einteilen. Während diesen Zeiten arbeitet man meistens selbstständig an den Aufgaben, sodass auch der Erfolg eines Projektes an der Mühe und dem Fleiß der Person selbst liegt. Einen angenehmen Rhythmus für diese eigenständige Arbeitszeit zu finden, braucht Zeit und fällt natürlich anfangs nicht immer so leicht.
Aller Anfang ist schön
Als Erstsemester durchläuft man zunächst das Einführungssemester. Hier wird man in kleinen Projekten und Aufgaben an die jeweiligen Professuren des Studiengangs herangeführt. Diese lauten: Fotografie, Bewegtbild, Typografie, Grafikdesign und Bild-Text-Konzeption. Hat man nun das erste Semester abgeschlossen, wählt man individuell Projekte aus diesen Bereichen aus und studiert mit Kommilitonen aus anderen Jahrgängen und teilweise auch anderen Studiengängen zusammen.
Eine weitere Besonderheit des Studiengangs ist, dass wir fast keine Klausuren schreiben. Dafür halten wir Präsentationen, in denen wir unsere über das Semester erarbeiteten Projekte vorstellen.
Welche Kurse man belegt, steht einem sehr offen, da Interdisziplinarität an der Bauhaus-Uni sehr groß geschrieben wird. Somit ist es möglich auch Kurse von anderen Studiengängen innerhalb und sogar teilweise auch außerhalb der Fakultät zu belegen.
Dafür werden von der Uni viele Möglichkeiten und Werkstätten bereitgestellt, die wir benutzen dürfen. Von einem Foto- und Videostudio mit aktuellster Technik bis hin zu Werkstätten in denen man große Projekte mit Holz, Metall oder Keramik umsetzen kann, ist alles dabei und bietet eine großartige Spielwiese zum kreativen Austoben.
Persönlich finde ich es super, dass unsere Professoren stets Kontakte zu richtigen Kunden herstellen und uns vor reale Aufgaben stellen. So konnte ich im zweiten und dritten Semester bereits Ideen für reale Briefings von DHL und smart entwickeln. Das letzte große Projekt war ein Werbespot für den Weimarer Menschenrechtspreis, welchen wir in einem kleinen Team eigenständig geplant und umgesetzt haben.
Selbstständigkeit lernen
Möchte man das Studium am Ende erfolgreich abschließen, muss man definitiv autodidaktische Fähigkeiten entwickeln und auch Selbstständigkeit erlernen. Programme, Techniken, Grundlagen, usw. werden im Studium nur geringfügig vermittelt, sodass einem nichts anderes übrig bleibt als sich stundenlange Tutorials wieder und wieder anzuschauen, um die benötigte Funktion im gewünschten Programm zu finden. Oft frustriert das natürlich, aber das Glücksgefühl, wenn man es dann endlich geschafft hat, belohnt umso mehr – besonders wenn man die Sonne mal wieder aufgehen sieht, bevor man schlafen gegangen ist.
Empfehlung? Na klar!
Was sollte man also neben einem sehr flexiblen Schlafrhythmus noch mitbringen? Meiner Meinung nach auf jeden Fall viel Spaß am konzeptionellen, kreativen und selbstständigen Arbeiten. Dann hat man umso mehr Freude seine Ideen zu verwirklichen und kann das Studium auch vollkommen genießen!
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