Was ist Crowdfunding?
Der Begriff Crowdfunding ist mittlerweile in der Gesellschaft angekommen und die grundlegende Absicht dahinter ist vielen bekannt: Von einzelnen Personen einen kleinen finanziellen Beitrag einwerben, um letztlich in der Gesamtsumme einen nennenswerten Betrag zusammenzubekommen und damit ein Unternehmen – oder Teilbereiche eines Unternehmens – finanzieren zu können. Als Gegenleistung dafür werden meistens kleine Goodies angeboten. Die dafür verwendeten Online-Plattformen wie Kickstarter oder Indigogo sind ebenfalls vielen Menschen geläufig. Aktuelle, bekannte Beispiele sind unter anderem Locomore oder „Stromberg – der Film“.
Crowdfunding und Marketing
Um jedoch per Crowdfunding Geld einsammeln zu können, ist das entsprechende Marketing entscheidend. Nur wenn das Vorhaben ausreichend bekannt gemacht wird und möglichst viele Menschen davon überzeugt werden können, finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, kann Crowdfunding überhaupt funktionieren. Die besondere Herausforderung ist dabei, die richtige Zielgruppe zu erreichen und diese zu überzeugen, für eine vergleichsweise kleine Gegenleistung, eine gewisse (allerdings kleine) Summe an Geld zu investieren. Eine solche Marketingstrategie muss also in besonderem Maße überzeugen. Außerdem gilt es, je nachdem, wie die erhoffte Zielgruppe zusammengesetzt ist, diese über völlig verschiedene Kanäle mithilfe „traditioneller“ Marketingstrategien anzusprechen. So sind Werbeanzeigen in sozialen Netzwerken, in Printmedien, Face-to-Face-Verbreitung und eine Vielzahl weiterer Vorgehensweisen grundsätzlich denkbar. Bei einer eher jüngeren Zielgruppe sollte allerdings der Fokus beispielsweise eher auf sozialen Netzwerken liegen, wohingegen andere Gruppen möglicherweise besser auf anderem Wege erreicht werden.
Als Ergebnis dieser Strategien soll nun aber nicht nur Aufmerksamkeit und die Gewinnung von Kunden im herkömmlichen Sinne stehen. Im speziellen Fall des Crowdfundings sollen die überzeugten Personen sowohl zur Finanzierung beitragen, als auch im späteren Verlauf zu Kunden werden. Für das positive Gelingen einer Kampagne steht, neben den Marketinginstrumenten, besonders ein sogenanntes Pitch-Video zu Verfügung. Dabei wird das Vorhaben kurz erklärt, wodurch eine Identifikation mit dem Projekt entstehen soll. Außerdem wird die Zusammenarbeit mit anderen Personen oder Organisationen (die das Vorhaben weiter bekannt machen und als Multiplikator dienen können) sowie die Auswahl geeigneter Gegenleistungen vorgestellt.
Das Pitch-Video erklärt die zentralen Ziele des Crowdfunding-Vorhabens und warum es unterstützenswert ist – sollte dabei aber eine Dauer von wenigen Minuten nicht überschreiten. Die Identifikation eines potentiellen Geldgebers für das Projekt kann idealerweise direkt gelingen.
Die Zusammenarbeit mit anderen Personen oder Organisationen kann darüber hinaus einen Multiplikatoreffekt erzeugen und entscheidend dazu beitragen, dass Aufmerksamkeit von möglichst vielen Menschen erlangt wird.
Als letzter wichtiger Punkt ist die Gegenleistung zu erwähnen: Diese sollte an die verschiedenen gespendeten Beträge adäquat anpassbar sein und dadurch potentielle Geldgeber überzeugen, finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig muss aber auch die Kostenkalkulation bedacht werden.
Zusammenfassend wird bei der Durchführung eines Crowdfundings klar, dass das entsprechende Marketing DIE Erfolgsvariable darstellt. Es ist entscheidend, da bei diesem nicht nur Aufmerksamkeit und potentielle Kunden gewonnen werden sollen, sondern auch potentielle Geldgeber. Der damit verbundene Marketingkontext ist also von einer besonderen Natur und sollte in der Planung und Durchführung eines Crowdfundings entsprechend besondere Bedeutung zugetragen bekommen.
Autor:
Marcus Lange
AS Marburg