Unternehmen in der Corona-Krise | MTP e.V.

Die Corona-Krise hält die Welt dieses Jahr fest im Griff. Wir gingen in die Quarantäne, Länder schlossen die Grenzen. Stark beschränkte Ausübungen alltäglicher und allnächtlicher Aktivitäten waren die Folgen politischen Gegenmaßnahmen.

Die Auswirkungen der Maßnahmen hatten weitreichende Konsequenzen auf die Wirtschaft, die Unternehmen und unseren Alltag.

Geschäfte mussten schließen, Produktionsstätten wurden stillgelegt, Großveranstaltungen abgesagt, die Auftragslage ist eingebrochen und Lieferengpässe kamen erschwerend für die Unternehmen hinzu.

Umsatzeinbuße waren die Folge. Die Aktien sind abgestürzt. Viele Unternehmen fürchteten um ihre Existenz. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen waren in Not. Auch Großunternehmen spürten die Auswirkungen.

Vieles führte zu den vorzeitigen Schließungen von Einrichtungen, die einen relevanten Publikumsverkehr für die Ausbreitung des Virus besitzen. Dadurch litten einige Branchen und sie wurden extrem eingeschränkt. Den meisten Tourismus-, Kulturbetrieben und Gastronomien fehlte es nun an Kunden und Umsatz. Nicht systemrelevante Einzelhandelsgeschäfte mussten zum Infektionsstop ganz schließen.

Um Unternehmen vor dem Aus zu retten, wurde dank staatlicher Hilfe einiges unternommen. Arbeitnehmer wurden in die Kurzarbeit geschickt, Soforthilfe in Form von finanziellen Zuschüssen zugesprochen, vereinfachte Kredite von Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergeben, Stundungen z.B. für Steuern erlassen.

Für einige kam die Hilfe zu spät.

China Tours aus Hamburg war einer der ersten, die bereits Ende Februar Insolvenz anmelden mussten und sagte alle für 2020 geplante Reisen ab. Für Unternehmen, die bereits in einer Krise waren, war das der endgültige Todesstoß. So trieb es beispielsweise die Restaurantkette Vapiano, die zuvor schon rote Zahlen geschrieben haben, endgültig in den Ruin.

Einige konnten dem knapp entkommen.

Ein Gigant wie Lufthansa erhielt staatliche Hilfe in Form eines neun Milliarden schweren Rettungspaket vom Bund, um nicht in eine finanzielle Schieflage zu geraten. Eine weitere Aufstockung des Pakets möchte die Fluggesellschaft jedoch vermeiden, wie Harry Hohmeister, Mitglied des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG, nun in einem Interview verkündete. „Wir wollen nicht noch einmal in eine Finanzierungsrunde mit der Bundesregierung gehen, um Strukturen zu erhalten, die unter den gegebenen Umständen nicht mehr zukunftsfähig sind“, so Hohmeister. Um Kosten zu senken, seien in der aktuellen Situation ein Personalabbau und die Senkung von Investitionen unvermeidlich.

Doch wie in jeder Krise bisher auch finden sich einige Gewinner.

Supermärkte durften ihren Betrieb für die Versorgung der Bevölkerung weiterhin laufen lassen. Bedingt durch ,,Hamsterkäufe’’ kauften die Menschen mehr Lebensmittel als bisher. Die Regale für z.B. Nudeln, Mehl und Toilettenpapier waren regelrecht leer.

Für die Supermärkte und Hersteller dieser Produkte ein großer Gewinn.

Technikunternehmen erlebten einen regelrechten Umschwung. Die Krise bringt einen Schub der Digitalisierung. Durch Kontaktbeschränkungen waren digitale Alternativen gefragt. Softwarefirmen wie Zoom sind nun essenziell für das Homeoffice und die Zusammenarbeit der Mitarbeiter in den Unternehmen. Streamingdienste wie Netflix verzeichneten einen Zuwachs von 15,7 Millionen neuen Abonnenten – immerhin waren die Menschen weltweit Zuhause und verbrachten dort ihre Zeit in der Quarantäne. Amazon verzeichnete ebenso einen hohen Zuwachs, zumal durch den geschlossenen Einzelhandel in den Online-Handel ausgewichen wurde.

Hersteller von Desinfektionsmittel und Mundschutzmasken profitierten ebenso enorm in einer Zeit, in der ein Virus wütet und die Hygiene immer wichtiger wird.

Für andere heißt es, das Beste daraus machen.

Restaurants durften bis 18 Uhr öffnen und nur Außer-Haus-Verkaufen.

Lieferdienste durften ihre Betriebe weiterhin laufen lassen. Die Umsätze gingen aufgrund der Angst der Bevölkerung vor einer Ansteckung dennoch zurück. Mit Werbekampagnen, wie die von Dominos, warb man speziell mit der ,,kontaktlosen Lieferung’’, um dieser Problematik entgegen zu kommen und die Kunden weiterhin von den Lieferdiensten zu überzeugen.

Viele Unternehmen waren und sind teilweise noch im Home-Office, um die Weiterarbeit zu gewährleisten. Dazu nutzen sie alle erdenklichen digitalen Hilfsmittel für eine reibungslose Zusammenarbeit, trotz der räumlichen Trennung der Mitarbeiter.

Diverse Unternehmen erweiterten ihr Produktprogramm, bei Möglichkeit, um Trennschutzwände für Geschäfte gegen Spuck- und Hustenschutz, um das Risiko der Tröpfcheninfektion zu verringern. Mit dieser neuen Einnahmequelle ist die Nachfrage bei diesen Unternehmen enorm angestiegen.

Im Laufe der letzten Monate lockerten sich die Maßnahmen. Zunächst für Geschäfte mit einer Ladenfläche von bis zu 800 Quadratmetern. Seit Mai sind nun stückweise die Geschäfte wieder weitestgehend regulär geöffnet, solange die Hygienevorschriften eingehalten werden. Zwar erreicht man damit nicht den Zustand, der vor der Corona-Krise bestand.

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