Wenn man als Nutzer an Amazon Produktseiten denkt, dann denken die meisten Menschen direkt an die trist weiße Standardproduktseite, der, im besten Falle, lediglich ein weiterführender A+ Content hinzugefügt ist. Auf dieser Seite sind die wichtigsten Informationen zu den Produkten, sprich der Preis, die Bewertungen und die allgemeinen Informationen über den Artikel direkt einsehbar. Die Hersteller stellt dies allerdings vor ein Problem:
Der Fokus liegt auf den einzelnen Produkten und nicht auf der Marke als Ganzes.
Der Amazon Brandstore bietet den Herstellern genau das. Die Positionierung ihrer Marke, die Darstellung ihres gesamten Produktportfolios, sowie die Vorstellung neuer Produkte und aktueller Angebote.
Was ist ein Amazon Brandstore?
Ein Amazon Brandstore ist ein Markenshop innerhalb des Amazon Marketplaces. Er steht sowohl Vendoren als auch Sellern kostenlos zur Verfügung. Für die Erstellung dieses Stores sind zudem auch keine Programmierkenntnisse von Nöten, da das System nach einem Baukastenprinzip funktioniert.
Es gibt die Möglichkeit, die Kacheln des Stores individuell zu gestalten. Dabei stehen einem sowohl Bild- und Videokacheln als auch Text- und Produktkacheln zur Verfügung. Ferner hat jeder Brandstore eine Navigationsleiste, die es dem Vendor ermöglicht, sein Produktportfolio sortiert und ganzheitlich darzustellen.
Der Amazon Stores Builder (Bildquelle: media.amazon.com)
Neben einer Haupt- bzw. Startseite können innerhalb des Strores beliebig viele Landingpages als Unterseiten gebaut werden, die wiederum ebenfalls Unterseiten haben können. Dies ermöglicht eine differenzierte Sortierung. Das Unternehmen Bosch Professional hat so zum Beispiel in ihrem Amazon Brandstore den Fokus auf die sortierte Darstellung ihrer Produkte gelegt. Der Kunde kann sich über die Startseite des Stores sowohl über die Navigationsleiste als auch über Bildkacheln, die eine Abbildung sowie die Bezeichnung der Produktkategorie zeigen, zu seinem Wunschprodukt navigieren. Diese Strategie hat den Vorteil, dass ein Kunde, der sich zum Beispiel für einen Akkubohrer interessiert, durch den Brandstore alle Akkubohrer der Marke angezeigt bekommt und so das ideale Produkt für sich auswählen kann. Würde er in der normalen Amazon-Suchleiste nach dem Schlagwort „Akkubohrer Bosch“ suchen, dann würde er auch Produkte von anderen Herstellern angezeigt bekommen, die auf diesen Suchbegriff Werbung geschaltet haben.
Für die Kunden gibt es mehrere Möglichkeiten den Brandstore einer Marke aufzurufen. Grundsätzlich sind die Stores jedoch nicht intuitiv zu finden und auch über die Amazon-Suchleiste werden sie nicht gefunden.
Doch wie gelangen Kunden in den Brandstore?
Zum einen kann der Kunde innerhalb einer Produktdetailseite auf den Namen der Marke klicken. Dafür muss er allerdings schon auf einem Produkt des Herstellers sein und über das Wissen verfügen, dass er auf diese Weise in den Brandstore gelangt.
Eine andere Möglichkeit ist, dass der Brandstore direkt auf einem Sponsored Brand Banner verlinkt ist. Mit einem Klick auf den Banner gelangt der Kunde direkt in den Store und dort, bestenfalls, auf eine Angebotsseite mit den im Banner beworbenen Produkten. Zudem können die Brandstores über die Google-Suche gefunden werden.
Chancen eines Amazon Brandstores
Die Möglichkeiten einen Amazon Brandstore zu nutzen sind so unterschiedlich und vielseitig wie die Unternehmen selbst.
Einige Unternehmen nutzen die Stores lediglich dazu, ihre Produkte übersichtlich auf einer Seite darzustellen. Dafür können Produktraster genutzt werden, die ausschließlich das Produkt mit seinem Titel, Preis und seinen Bewertungen anzeigt. Klickt der Nutzer auf das Produkt, wird er direkt auf die Verkaufsseite weitergeleitet. Besonders für Unternehmen, deren Produkte keine weiteren Erklärungen benötigen bzw. für etablierte Produktreihen bietet dies die Chance, dass die Kunden direkt auf einen Blick sehen, welche Variationen des Produktes es gibt.
Für erklärungsbedürftige Produkte oder Neuerscheinungen bieten Amazon Brandstores die weiterführende Möglichkeit, dem Nutzer direkt im Store Informationen zu geben. Der Fokus liegt hierbei nicht primär auf dem Verkauf der Produkte, sondern auf der Vermittlung von Inhalten. Der gestalterischen Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt.
Ein Beispiel für einen markenorientierten Brandstore ist der Store von Warsteiner. In diesem wurden auf einer Übersichtsseite sowohl Werbevideos zu einzelnen Produkten als auch Informationen über die Brauerei und die Inhaltsstoffe der Biere dargestellt. Obwohl die Produkte ebenfalls auf der Seite dargestellt werden, liegt der Fokus auf der Information über die Produkte. Der Kunde bekommt somit einen viel besseren Eindruck von der Marke, als nur über die einzelnen Produktdetailseiten.
Insgesamt lässt sich sagen, dass Amazon Brandstores eine gute Möglichkeit sind, um seine Produkte und seine Marke auf Amazon darzustellen. Besonders über die Sponsored Brand Banner gelangen die Kunden direkt in den Store und erleben so ein besonderes Einkaufserlebnis der Marke innerhalb von Amazon. Dadurch, dass der Store-Builder sowohl einfach zu bedienen ist, als auch viele Gestaltungsmöglichkeiten bietet, ist ein Amazon Brandstore auf die Bedürfnisse von beinahe jedem Unternehmen anpassbar.
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