Der Black Friday, nicht zu verwechseln mit dem Schwarzen Freitag im Oktober 1929, ist der Tag nach Thanksgiving und läutet in den USA traditionell die Weihnachtssaison ein. Heutzutage ist er aber viel mehr: Viele fiebern schon Wochen daraufhin und planen gezielte Geldbeträge für die „großartigen Schnäppchen“ auszugeben. Auch wenn der Black Friday mit viel Freude einhergeht, gibt es einige Schattenseiten eines solch umsatzstarken Wochenendes.
„Der Black Friday ist ein schwarzer Tag für die Umwelt“ – Viola Wohlgemuth, Sprecherin von Greenpeace
Mit ihrem Statement trifft sie genau den Kern des Problems: die ökologische Belastung. Massen an Retouren, die mit haufenweise Verpackungsmüll einhergehen. Der bequeme Online-Handel von zuhause aus verleitet gerne dazu, zu viel zu kaufen, weil man es meist kostenlos zurückschicken kann. Das Verrückte dabei ist, dass die Großhändler die zurückgeschickten Waren oft vernichten. Der höhere Aufwand des Auspackens und Neuverkaufens ist hier oftmals der Grund. Gerade bei Amazon werden rund 30 Prozent der zurückgeschickten Artikel vernichtet und von sogenannten „Entsorger-Teams“ geschreddert. Das sind an deutschen Amazon-Standorten pro Person täglich Warenwerte von bis zu 23000€. Beim Zurückschicken belasten nicht nur schädliche CO2-Emissionen durch den Transport die Umwelt, sondern auch noch eine große Menge an Müll und eine immense Verschwendung der genutzten Ressourcen entsteht.
Grossartige Schnäppchen (?)
Die oftmals versprochenen hohen prozentualen Rabatte beziehen sich unter anderem auf UVPs und der Konsument spart im Vergleich zu anderen Zeitpunkten im Jahr doch nicht so viel. Ein weiteres Problem dieser hohen Rabatte ist, dass sich der Konsument eher ein neues Produkt kauft, als das alte zu reparieren. Laut einer Eurobarometer-Umfrage aus dem Jahr 2014 reparieren 77 Prozent der EU-Bürger lieber ihre Waren, als neue zu kaufen. Dennoch verleiten diese Angebote zu einem Neukauf bzw. die notwendigen Reparaturen werden nicht angeboten. Das Resultat ist die Verschwendung wertvoller Ressourcen. Gerade im Elektrobereich: Laut UNO produziert die Welt jährlich bis zu 50 Millionen Tonnen Elektroschrott, wobei nur 20% offiziell recycelt werden.
Anlässlich des diesjährigen Black Fridays wurde in Frankreich ein Änderungsantrag gestellt, der laut dem französischen Abgeordneten Matthieu Orphelin die missbräuchlichen Praktiken bekämpfen soll. Falls die Änderung umgesetzt wird, sind die Sonderangebote verboten und werden dementsprechend bestraft. Aufgrund der irreführenden Werbungen und Promotions soll der Verbraucher geschützt und auf den Überkonsum mit all seinen Folgen hingewiesen werden. Auch in Frankfurt gab es eine Gegenbewegung. Eine geplante Demonstration am Black Friday 2019, die die Zeil in der Innenstadt blockieren sollte, beabsichtigte, den dortigen Konsum einzudämmen, um so auf den Überkonsum und die ökologischen Auswirkungen dessen aufmerksam zu machen.
Maximilian Pfeiffer
GS Frankfurt