Finnland bei Tag, Deutschland bei Nacht? Ja, das geht, und zwar sogar sehr gut! Unsere 1. Vorsitzende Patricia ist im Januar 2021 für ein Semester nach Helsinki gezogen, doch ihr Vorstandsamt hat sie trotzdem behalten. Wie das funktioniert und welche Probleme sich bei dem Vorhaben ergeben, erzählt Patricia im folgenden Interview.
Wie hast du das Auslandssemester mit MTP erlebt?
„Ich war ehrlich gesagt überrascht, wie gut es funktioniert hat. Ich wollte ursprünglich mein Amt mit Beginn des Erasmus abgeben, aber dank des Online-Semesters kann ich mich jetzt auch aus Finnland weiter engagieren. Ich wusste schon im Herbst, dass ich das volle Jahr wahrscheinlich nicht 1. Vorsitzende bleiben könnte, da ich mich auf die Zeit in Finnland konzentrieren wollte. Ich hatte anfangs Bedenken, dass ich durch den Zeitaufwand für MTP mein Erasmus gar nicht mehr in vollen Zügen genießen könnte oder Events verpasse, die hier möglicherweise an einem Mittwoch stattfinden würden. Zum Glück war das dann aber nicht der Fall! Ich war tatsächlich sehr froh darüber, jeden Mittwoch ein wenig Deutschland mitzubekommen und konnte Finnland voll und ganz genießen! Unser Vorstandsteam ist auch zu einem richtigen Dreamteam zusammengewachsen und es macht mir einfach Spaß, digital von Finnland nach Deutschland reisen zu können.“
Welche Herausforderungen gab es während deiner Erasmus-Zeit neben MTP?
„Das größte Problem, egal ob bei MTP oder bei der Uni, war für mich der Zeitunterschied (lacht). Obwohl wir in Helsinki nur eine Stunde voraus sind, ist es mehr als einmal vorgekommen, dass ich genau eine Stunde zu früh im Call war oder dass verschiedene Termine ungewollt überlappt haben, weil der eine Termin in Helsinki-Zeit war und ich bei dem anderen noch die Stunde hätte draufschlagen müssen. Zusätzlich kam noch dazu, dass ich an MTP-Abenden durch die Zeitverschiebung schon müde war, allein schon durch die Doppelbelastung. Da die Semester in Finnland und Deutschland zu unterschiedlichen Zeiten anfangen und zu Ende gehen, hatte ich gut drei Monate lang quasi ein Doppelstudium. Da war viel gutes Zeitmanagement von mir gefragt! Logistisch war es auch nicht immer ganz einfach. Wenn etwas vor Ort in München erledigt werden musste, habe ich mich manchmal schlecht gefühlt, weil ich gerne einen Teil der Arbeit übernommen hätte. Mein Vorstandsteam hat da wirklich volle Arbeit geleistet und mir den Rücken gestärkt!“
Das größte Problem, egal ob bei MTP oder bei der Uni, war für mich der Zeitunterschied
Wir hoffen natürlich alle, dass wir irgendwann auf Präsenzlehre umsteigen können, aber würdest du diese Kombination aus Vorstandsamt und Auslandssemester noch einmal machen?
„Auf jeden Fall! Ich war am Ende wirklich dankbar, das Beste aus beiden Welten mitnehmen zu können und trotz der Entfernung jeden Mittwoch im Plenum sein zu können!“
Was hast du aus der Erfahrung gelernt und was würdest du anderen mitgeben wollen?
„Ich habe auf jeden Fall gelernt, wie wichtig Zeitmanagement und klare Kommunikation im Team ist. Aber die Erfahrung hat mir auch gezeigt, dass man auch solche Herausforderungen mehr oder weniger problemlos meistern kann. Jedem, der sich überlegt, neben MTP noch etwas Anderes zu machen, das viel Zeit erfordert – und das muss ja nicht gleich ein Auslandssemester sein – kann ich nur empfehlen, es einfach zu probieren! Man muss sich nicht immer zwischen zwei oder mehreren Dingen entscheiden. Meistens gibt es eine Lösung, mit der man alles unter einen Hut bekommt. Das wichtigste ist dabei, dass man Menschen um sich herum hat, die einen unterstützen und helfen, wenn man etwas (zeitlich) nicht schafft!“