Die Marken Oceans Apart, Hello Body, Banana Beauty, Ava & May könnten bezogen auf das Produktportfolio kaum unterschiedlicher sein. Dennoch teilen sie eine große Gemeinsamkeit – die Entstehung durch und die Verbreitung auf Instagram. Sie sind nur eine kleine Teilmenge der zahlreichen Marken, die aufgrund von Social Media entstanden sind und mittlerweile existieren. Die sogenannten ,Instagram-Brands‘ zeichnet der ausschließliche Vertrieb über die Plattform Instagram aus. Im Rahmen des Online-Marketings spielen Influencer die Hauptrolle. Sie bewerben die jeweiligen Produkte der Marken in ihren Stories, Posts, Reels und im IGTV.
Doch warum ist Instagram so verlockend für diese Unternehmen und wie authentisch und vertrauenswürdig sind die Marken wirklich? Wir werfen einen kritischen Blick hinter die Kulissen.
Ein Vorteil am Vertrieb über Instagram ergibt sich daraus, dass im Vergleich zu anderen Werbemaßnahmen mit wenig Budget in kürzester Zeit sehr viele potentielle Kunden erreicht werden können. Je mehr Influencer mit einer Marke zusammenarbeiten, desto mehr Reichweite kann das Unternehmen generieren.
Allerdings besteht die Gefahr eines Image-Schadens und der Verlust der Glaubwürdigkeit, wenn das Unternehmen den Anschein erweckt, mit jedem möglichen Influencer zusammenzuarbeiten ohne jegliche Selektionskriterien zu treffen.
Ein weiteres Argument für Unternehmen ist die Erreichung der Zielgruppe. Vor allem Junge Menschen nutzen überwiegend die Plattform Instagram. Diese vertrauen auf die Meinungen und Empfehlungen der Influencer und lassen sich dadurch in ihren Kaufentscheidungen beeinflussen. Die Marke wählt im Rahmen des Online-Marketings Influencer aus, die für ein neues, trendiges und oftmals nicht gerade günstiges Produkt auf Instagram werben. Dazu erhält man einen saftigen Rabattcode der natürlich NUR HEUTE 50% Rabatt gewährt und/oder ein Gratisprodukt enthält. Da muss man doch direkt zuschlagen, oder?
Kritisch zu betrachten sind insbesondere die Preise, da diese vermutlich künstlich hochgehalten werden, damit sich ein so hoher Code überhaupt auszahlt. Denn würde das nicht von vornherein mit einberechnet werden, würden diese Unternehmen finanziell ins Minus gelangen. Kaum ist ein alter Code abgelaufen, gibt es schon ein neues ,limitiertes Sonderangebot‘. Die Glaubwürdigkeit und Transparenz der Aktionen ist fraglich.
Gerade aktuell werden solche Unternehmen – unter anderem auch von dem ein oder anderen Content Creator wie z. B. Sashka oder Vanessa Berg – kritisch beleuchtet. und dies kann für die Brands und auch für die Influencer, welche diese bewerben, drastische Folgen haben.
Im April 2021 wurde von einem Skandal der Instagram-Brand ,Oceans Apart’ berichtet, welche angeblich Siegel auf der Unternehmens-Homepage verwenden, die sie weder besitzen, teilweise nicht aussagekräftig genug oder gar irrelevant sind.
Wenn man ein paar Produkte näher unter die Lupe nimmt, zeigt sich recht schnell, dass die Qualität nicht mit dem hohen Preis übereinstimmen. Bei solch teuren Produkten wird vom Verbraucher eine entsprechend gute Qualität erwartet. Die Marke Oceans Apart ist dafür bekannt, dass das Logo nach dem Waschen oftmals verschwindet, die Nähte schlecht verarbeitet sind oder keine umweltfreundlichen Stoffe verwendet werden. In Bezug auf die beworbene Nachhaltigkeit ist das nicht nur widersprüchlich, sondern schlichtweg falsch. Der Kunde wird somit mit falschen Argumenten versucht zum Kauf zu bewegen.
Die YouTuberin ,Sashka‘ hat in ihrem Video ,Die Masche hinter Oceans Apart‘ zusätzlich kritisiert, dass ihre Fragen vom Oceans Apart Kundenservice nicht beantwortet wurden. Sollte diese Problematik kein Einzelfall sein, stellt sich auch hier die Frage inwiefern die Brand glaubwürdig und vertrauensvoll ist. Ein guter Kundenservice ist schließlich mitverantwortlich für eine langfristige Kundenbindung an das Unternehmen.
Am Ende können die neuartigen Instagram-Brands zwiespältig gesehen werden. Zum einen bietet das ausschließliche Auftreten und die Vermarktung über Instagram zwar eine große Chance sowie einige Vorteile für die Unternehmen, allerdings nur solange transparent und professionell gearbeitet wird. Die Kaufentscheidung liegt letztlich zwar beim Verbraucher, jedoch sollten die Produkte und Marken im Voraus kritisch hinterfragt werden um zu entscheiden, ob man diese Marke mit einem Kauf unterstützen möchte oder nicht.
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