RIP Regionalzeitungen? | MTP e.V.

Die Zeitung ist eines der ältesten Informationsformate der Welt. Schon im 18. Jahrhundert haben Journalisten mit dem Format Zeitung die Menschen informiert. Besonders im 20. Jahrhundert wurde die Tageszeitung zum Must-have. Ob Propaganda in den Weltkriegen oder Informationen von Übersee in den goldenen 20er Jahren – die Zeitung hat alle beeinflusst. Aus einer einstigen Gelddruckmaschine wurde im 21. Jahrhundert ein „Problemkind“, das laut Prof. Dr. Klaus Meier bis 2034 aussterben wird.

Welche Konkurrenz hat die Tageszeitung?

Schon im 20 Jahrhundert bekam das Format Zeitung mit sowohl dem Radio als auch dem Fernsehen eine große Konkurrenz. Nun konnte man sich gemütlich hinlegen und die aktuellen Informationen ganz einfach anhören – deutlich entspannter und unterhaltsamer als selbst tätig zu werden. Und trotzdem konnte sich die Zeitung neben diesen beiden Konkurrenten durch ihre große Informationsbreite durchsetzen. Jedoch hat das Internet durch verschiedenste Online-Zeitungsformate den Tageszeitungen das Leben zunehmend schwer gemacht.

Ist das Internet an allem schuld?

1992 wurden 26 Mio. Tageszeitungen verkauft, 2002 nur noch 23,2 Mio. und 2011 waren es nur noch 18,8 Mio. Die Statistik sagt aus, dass 2022 nur noch ca. 11 Millionen Exemplare verkauft werden und 2034 die letzte Tageszeitung gedruckt wird. Grund, aber nicht Schuld daran, ist das Internet. Das Internet ermöglicht allen Menschen schnelle und kostenlose Informationen über jegliche Themen. Bevor eine Tageszeitung über ein dramatisches Thema berichten kann, wurde das Thema schon 1 Stunde nach Geschehen auf Facebook und anderen Social-Media-Kanälen verbreitet. Noch nie war es leichter und vor allem günstiger, Wissen und Informationen zu erhalten. Wozu ein Tageszeitungsabonnement bezahlen, wenn man die Informationen auch online gratis beziehen kann? Viele Verlage geben dem Internet die Schuld an dem Leserschwund. Die meisten von ihnen haben diese gesellschaftliche Veränderung nicht früh genug mitbekommen oder gar verdrängt. Ist es nun zu spät?

Kann die Jugend überhaupt noch lesen?

Die höchste Reichweite im Zeitungsland Deutschland liegt bei 40-69-Jährigen. Besonders und fast ausschließlich die ältere Generation ist der Tageszeitung treu geblieben. Die jüngere Genration greift dahingegen kaum noch zur Zeitung. Hier ein Vergleich: Während die Kinder zwischen 14 und 19 Jahren täglich jeweils (!) ungefähr 2 Stunden im Netz surfen, TV schauen und Radio hören, erhält die Tageszeitung von ihnen nur noch 10 Minuten Aufmerksamkeit (obwohl es bis zu 36 Minuten braucht, um eine Zeitung zu lesen). Diese Entwicklung bereitet den Verlagen große Angst um ihre zukünftige Existenz und erklärt den konstanten Rückgang der Leser. Während die älteren, treuen Leser ableben, kann die junge Generation nicht mehr gewonnen werden.

Wie sieht die Zukunft aus?

Tageszeitungen reagieren auf die Entwicklung mit verschiedenen Methoden, teils vergeblich. Einige versuchen sich an Online-Formaten, die dem Leser eine personell perfekt zugeschnittene Liste an für ihn interessante Themen liefert. Dafür soll der Leser dennoch zahlen. Inwiefern dies ein stichhaltiges, zukunftsfähiges Konzept ist, bleibt fragwürdig. Eine Website oder E-Paper ist der erste Schritt, um das Aussterben der Tageszeitung zu vermeiden. Dennoch wird es ein Wettlauf mit der Zeit sein, dass es Tageszeitungen in der Form zukünftig nicht mehr geben wird. Es bleibt spannend, auf welche Weise sich die Redaktionen eventuell fangen könnten mit Möglichkeiten, die bis jetzt noch ungewiss sind.

Lest ihr selbst noch Tageszeitungen? Und könntet ihr euch vorstellen, wie die Zukunft der klassischen Redaktionen aussehen wird? Schreibt es gern in die Kommentare!

Autoren:

Marcel Skorupa
GS Hannover

Linda Deutsch
GS Hannover

Aussterben, Medien, Presse, Redaktion, Tageszeitung, Zeitung, Zukunft
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